Uralte Baumriesen prägen den Buschbeller Wald. Er ist Lebensraum ungezählter Arten und beherbergt ökologisch besonders wertvolles Alt- und Totholz. Kurzum: ein Wald, wie es ihn in Europa nur noch selten gibt.
Ungeachtet seines Wertes für die Erhaltung der Biodiversität, soll der Wald weiterhin vernichtet werden.
In dem wertvollen Altwald, der mehrere Habitattypen der europäischen FFH-Richtlinie in außergewöhnlich guter Ausprägung umfasst, leben zahlreiche Arten, darunter hochgradig gefährdete Lebewesen, die nach nationalem und internationalem Recht streng zu schützen sind.
Abb. 2: Bewohner des Buschbeller Waldes (von links oben nach rechts unten): Haselmaus (Muscardinus avellanarius), Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine), Grauspecht (Picus canus), Mäusebussard (Buteo buteo), Bechsteinfledermaus (Myotis bechsteinii), Springfrosch (Rana dalmatina), Feuersalamander (Salamandra salamandra), Schwarzspecht (Dryocopus martius), junger Waldkauz (Strix aluco).
Der „Grund“ für seine Zerstörung: Unter dem Buschbeller Wald befindet sich Sand, den die Industrie plant abzubauen. Aus diesen rein wirtschaftlichen Überlegungen heraus wurde der Buschbeller Wald pflichtwidrig nicht als Natura 2000-Gebiet an die EU-Kommission gemeldet, obwohl er einer der bestgeeigneten Gebiete zur Erhaltung von FFH-Lebensraumtypen und -Arten ist und das Waldgebiet überdies eine wesentliche Stellung bei der Vernetzung von Lebensräumen einnimmt:
Ungeachtet dieser Feststellungen durch die eigenen Behörden, ermöglicht der Staat durch Vergabe von Rodungs- und Abbaubewilligungen fortgesetzt die Vernichtung des Buschbeller Waldes (siehe Abb. 3). Über die Hintergründe klärt ein Artikel „Buschbeller Wald – auf Sand gebaut“ auf.
Abb. 3: Die nach Feststellung des Landesamtes für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen dringend durch eine Naturschutzgebietsverordnung zu sichernden Altwaldflächen im Buschbeller Wald (gelb hervorgehoben). Nach der behördlichen Feststellung wurden im Süden abermals neun Hektar wertvollste Waldhabitate vernichtet [Orthofoto: Google Earth, als Naturschutzgebiet auszuweisende Altwaldfläche: Landesamt für Natur-, Umwelt- und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen].
Abb. 4: Menschgemachte Wüste statt Wald: Die Sandbagger fressen sich immer weiter in den ökologisch wertvollen Buschbeller Wald.
Abb. 5: Die Bäume des Buschbeller Waldes formen eine Kathedrale der Natur.
Abb. 6: Totholz ist voller Leben. An, in und vom Totholz leben Moose, Pilze, Spinnen, Käfer, Hautflügler, Vögel, Fledermäuse, Amphibien etc. So beherbergen in Mitteleuropa z.B. Buchen rund 240 und Eichen 650 Käferarten.
Abb. 7: Das gewaltige Blätterdach der Baumriesen beschützt die Bewohner des Buschbeller Waldes, sorgt für angenehme und ausgeglichene Temperaturen in der Umgebung und filtert große Mengen an Feinstaub aus der Luft. Eine 100 Jahre alte Buche hat rund 600.000 Blätter, die eine Zelloberfläche von 15.000 m² aufweisen. An einem Sommertag verarbeitet die Buche 36.000 m³ Luft, bindet dabei 18 kg Kohlendioxid, produziert 13 kg Sauerstoff und verdunstet 400 Liter Wasser, womit sie die Lufttemperatur in ihrer Umgebung maßgeblich reduziert. Buchen werden bis zu 600 Jahre alt.
Abb. 8: Am Fuße einer mächtigen Buche wächst auf einem abgebrochenen, mit Moosen überzogenen Ast das Baumkind heran – es wird Jahrhunderte dauern, bis es so mächtig wie seine Mutter ist. Damit das Wunder des Lebens sich entfalten kann, muss der Lebensraum Buschbeller Wald unbedingt vor weiteren Zugriffen geschützt werden.
Der Buschbeller Wald hat seit jeher die Menschen fasziniert – so sehr, dass es über ihn ein Gedicht von Gert Robert Grünert gibt, von Dr. Jochen Pulheim für den Buschbeller Wald Bücher geschrieben wurden und dieser Wald Teil der Dokumentationen „Sand – der unterschätzte Rohstoff“ (planet e., ZDF) und „Sand – A Dwindling Resource?“ (DW Documentary) ist.
Gedicht „Der Buschbeller Wald“ von Gert R. Grünert
Gedicht „Bäume“
von Gert R. Grünert
Bücher zum Buschbeller Wald
von Jochen Pulheim
Dokumentation „Sand – der unterschätzte Rohstoff“, planet e. (ZDF).
Dokumentation „Sand – A Dwindling Resource?“, DW Documentary.